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Im Internet finden sich jede Menge Angebote für die KN95 Maske. In den ersten Monaten der Corona-Pandemie wurden die entsprechenden Gesichtsbedeckungen sogar mitunter seitens der zuständigen Bundes- und Landesbehörden empfohlen. Der Grund: es existierten noch nicht ausreichende Produktionskapazitäten für FFP2-Masken, sodass auf die Produkte aus chinesischer Produktion zurückgegriffen werden musste. Mittlerweile wird vor dem Kauf und dem Tragen einer KN95 Maske gewarnt, sofern man sich nicht sicher ist, dass die Prüfsiegel korrekt sind.

Nachteile beim Kauf von KN95 Masken

Es ist schon paradox: auf den ersten Blick ist eine KN95 Maske ein vollkommen korrektes Produkt und auch die Norm kann mit den europäischen Vorgaben verglichen werden. Gewarnt wird allerdings vor den zunehmenden Fälschungen auf dem Markt, die unter anderem anhand von Zertifikaten der Prüfstellen ECM (CE 1282) und ICR (CE 2703) erkennbar sind. Die Prüfstellen sind allerdings nicht befugt, persönliche Schutzausrüstung zu testen, womit auch die Prüfsiegel keine Aussagekraft besitzen. Ebenfalls wird vor gefälschten Prüfsiegeln gewarnt, die bei FFP2-Masken made in Germany nicht vorkommen. Eine KN95 Maske aus China lässt sich weder hinsichtlich der Produktion noch hinsichtlich des Imports gut nachvollziehen, ein deutsches Produkt ist zu 100 Prozent transparent.

Was ist eine KN95 Maske und welchen Schutz bietet sie?

Grundsätzlich bietet eine echte KN95 Maske einen Schutz, der im Großen und Ganzen mit einer europäischen FFP2-Maske vergleichbar ist. Beide Standards gehen auf die US-amerikanische N95-Norm zurück, die erstmals im Jahr 1972 Anwendung fand. Die Entwicklung von Atemschutzmasken ist natürlich deutlich älter und kann sogar bis ins Mittelalter zu den Pestärzten zurückverfolgt werden. Vor allem im Bergbau kamen immer wieder Mund-Nasen-Bedeckungen oder Atemschutzmasken zum Einsatz und während des Ersten Weltkriegs schützte man sich damit gegen giftige Gase. In den USA resultierte die Etablierung des N95-Standards aus der Zusammenarbeit einer Bergbauorganisation, und zwar dem United States Bureau of Mines, das zwischen 1910 und 1996 existierte, sowie dem 1970 gegründeten National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH), das sich entsprechend der Namensgebung mit dem Arbeitsschutz beschäftigt. Beide Behörden sorgten dafür, dass sich Arbeiter im Bergbau gegen das Einatmen von Staubpartikeln schützen konnten und unterstützten Unternehmen durch das Schaffen eines einheitlichen Standards bei der Produktion.

Entwicklung der KN95 Maske

Die US-amerikanische Norm wurde in der Folgezeit adaptiert und ist im Grunde genommen weltweit ähnlich, wenn nicht identisch. Auch in Kanada spricht man von N95, in der Europäischen Union von FFP2, in Australien und Neuseeland von P2, in Japan von DS und in China von einer KN95 Atemschutzmaske. Für das „Reich der Mitte“ sind die Normen GB 2626-2019 „Respiratory protective equipment. Non-powered air-purifying particle respirator“ und GB 19083-2010 “Technical requirements for protective face mask for medical use” ausschlaggebend, bei denen es sich um einen nationalen Standard handelt. Kontrollierende Behörde ist die Standardization Administration of the People's Republic of China (SAC) und Interessierte finden sogar eine englische Übersetzung der chinesischsprachigen Norm. Im Rahmen der Corona-Krise wurden seitens der chinesischen Regierung strenge Prüfungen in den Bereichen Durchdringungsfähigkeit, Atemwiderstand und Kennzeichnung durchgeführt und wenn es sich um keine Fälschungen handelt, sind die Masken auch hierzulande für den Alltag tauglich.

Was bedeutet die Zahl 95?

Die Zahl 95 bei einer KN95 Maske ist die Schutzwirkung vor Partikelgrößen mit maximal 0,6 μm. Die Rede ist dabei von Staub aber auch Nebel und Rauch sowie festen und flüssigen Partikeln. Die gefürchteten Aerosolen, in denen der Sars-Cov-2-Virus enthalten sein kann, werden zu mindestens 95 Prozent abgehalten, wenn man sich mit einer KN95 Atemschutzmaske oder dem Equivalent: der FFP2-Maske schützt. In Europa gilt hierfür die EN 149 Norm, die für FFP bzw. ein filtering face piece zuständig ist und nahezu identische Vorgaben wie in den USA und China beinhaltet.

Wer sollte eine KN95 oder besser eine FFP2-Maske kaufen?

Eine FFP2-Maske ist der KN95 Maske eindeutig vorzuziehen. Der Grund liegt in der besseren Zertifizierung und darin, dass hiermit mehr Sicherheit und eine höhere Wahrscheinlichkeit eines echten Produkts besteht. Getragen werden sollte die FFP2 Maske wann immer mit einer größeren Ansammlung von Menschen zu rechnen ist. Dies ist beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr der Fall, wo man immer wieder in einem überfüllten Bus oder einer überfüllten Bahn einem erhöhten Corona-Risiko ausgesetzt ist. Ein weiterer Gefahrenherd sind Supermärkte, in denen nicht immer der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,50 Meter eingehalten wird oder werden kann. Apropos Vorschrift: laut Gesetzgeber reicht ein einfacher Mund-Nasen-Schutz und wenn es nur um die Sicherheit für die Umgebung geht, mag dies auch ausreichen. In dem Moment, in dem sich nur eine Person nicht an die Vorschriften hält oder die Maske falsch getragen wird, wendet sich jedoch das Blatt und die eigene Gesundheit gerät in Gefahr. Eine FFP2-Maske sorgt von vornherein für Sicherheit und entspricht natürlich in vollem Umfang den Vorgaben seitens der regionalen und Bundesbehörden.

Welchen Vorteil bietet ein Produkt aus Deutschland?

Wer auf eine KN95 Maske zum Dumpingpreis verzichtet und stattdessen eine „echte“ FFP2-Maske kauft, trifft gleich in mehrerlei Hinsicht eine gute Entscheidung. Da ist zunächst einmal die bereits mehrfache erwähnte Sicherheit und die Rückverfolgbarkeit des Herstellers. Wenn eine Gesichtsmaske in Deutschland hergestellt wurde, lässt sich genau sehen, wo dies der Fall war und wer hinter dem Unternehmen steht. Man erwirbt ein Produkt mit Gesicht und damit ein Plus an Sicherheit und Vertrauen. Während ein Unternehmen in China so gut wie nicht belangt werden kann, haftet ein deutsches Unternehmen im Zweifelsfall vor einem deutschen Gericht und hat zudem oftmals einen Ruf zu verlieren. Dies alles sorgt für eine erhöhte Produktqualität.

Ein weiterer Pluspunkt besteht in der Verwendung einheimischer Materialien und der guten Anpassung einer FFP2-Maske an die Gesichtsform sowie das Arbeiten nach OEKOTEX-Standard. Zuletzt werden beim Kauf von Produkten „made in Germany“ Transportwege verkürzt und die CO2-Bilanz ist somit deutlich besser.

KN95 Maske kaufen: Vor- und Nachteile